Die "Golden Week"

Der 1. Oktober ist ein ganz besonderer Tag in der Volksrepublik China, denn am 1. Oktober 1949 wurde die Volksrepublik ausgerufen. Rund um den Nationalfeiertag finden im gesamten Land zahlreiche Veranstaltungen statt. Besonderes Augenmerk wird aber auf Peking gelegt. So findet jährlich auf dem Platz des Himmlischen Friedens eine große Militärparade statt. Der Nationalfeiertag läutet die „Goldene Woche“ ein, die vom 01. bis 7. Oktober andauert und für viele Chinesen Anlass ist auf Reisen zu gehen.

Die „Golden Week“ beginnt 2019 mit den drei gesetzlichen Feiertagen zu Ehren der Gründung der Volksrepublik. So beginnt die Festwoche am Dienstag den 1. Oktober und endet am 7. Oktober. Freitag der 4. Oktober ist ein aufgeschobener Feiertag, der als Ersatz für den 28. September gewährt wird. Darauf folgt das Wochenende mit dem 5. und 6. Oktober, gefolgt vom Montag den 7. Oktober, der vorzeitig für den 12. Oktober gewährt wird, der auf einen Samstag fallen würde. So sind 2019 der 28. September und der 12. Oktober Arbeitstage.

Aufgrund des Jubiläumsjahres ist mit rund 15.000 Menschen bei der Zeremonie in Peking zu rechnen. Alle 5 Jahre findet eine Militärparade im kleineren Maß statt, während alle 10 Jahre eine größere Parade organisiert wird. So jährt sich 2019 zum 70. Mal der Gründungstag und entsprechend feierlich wird der Nationalfeiertag begangen. Neben der traditionellen Fahnenzeremonie stehen Tanz- und Liedershows auf dem Programm. Zudem wird es große Feuerwerke im ganzen Land geben. Kulturinteressierte können sich zudem auf Mal- und Kalligraphieausstellungen freuen. 

Die Bürger der Volksrepublik nutzen die „Goldene Woche“ zum Reisen und besuchen in dieser Zeit häufig Verwandte, fahren ans Meer und genießen die freien Tage. Zudem bieten viele Geschäfte in der Feiertagswoche besondere Rabatte an, so dass sich für private Konsumenten der Besuch in vielen Einkaufszentren als besonders lohnend erweist.

Zu beachten ist, dass aufgrund der Vorbereitungen für das 70-jährige Bestehen der Volksrepublik China einige der Attraktionen Pekings im Vorfeld für mehrere Tage geschlossen sind. So ist der Besuch der verbotenen Stadt vom 21. September bis zum 1. Oktober nicht möglich. Auch das Nationalmuseum bleibt vom 21. September bis zum 2. Oktober geschlossen. Wer entsprechend rund um die Jubiläumswoche Peking bereisen möchte, muss sich auf Einschränkungen einstellen. So kann es unter anderem auch zu Straßensperrungen kommen. In der Zeit der Jubiläumswoche ist sowohl der Flug-, Bahn und Autoverkehr von und nach Peking stark eingeschränkt. In Peking selbst müssen Touristen mit verstärkten Sicherheitskontrollen rechnen. Je weniger Gepäck mitgeführt wird, umso besser.

Wer gezielt an den Feierlichkeiten teilnehmen möchte, sollte sich im Klaren sein, dass Tausende Menschen mit diesem Ziel in die Stadt reisen. So ist es nicht einfach auf den Platz des Himmlischen Friedens zu kommen und auch hier gehören starke Sicherheitskontrollen dazu. Um die Fahnenzeremonie zu sehen, gilt es meist sehr früh aufzustehen, denn bereits mit Sonnenaufgang marschieren die ersten uniformierten Truppen auf den Platz, um mit der feierlichen Zeremonie zu beginnen. Bei schlechtem Wetter erhöhen sich die Chancen, einen Blick auf die Zeremonie zu bekommen, da die Anzahl der Besucher bei schlechtem Wetter deutlich geringer ist. Bei gutem Wetter versammeln sich am 1. Oktober mehrere tausend Menschen auf dem Platz und dies obwohl der eigentliche Akt nicht länger als 3 Minuten dauert.

Grundsätzlich gilt, dass Reisen nach und innerhalb der Volksrepublik China während der Festwoche deutlich kostspieliger sind als zu anderen Reisezeiten. Wer nicht an den Feierlichkeiten rund um den Gedenktag teilnehmen möchte, sollte deshalb nach Möglichkeit die Reisezeit vom 1. bis 7. Oktober meiden.

Gerade Reisen nach Peking und der Aufenthalt in Peking am Nationalfeiertag bringen einige Einschränkungen mit sich. So zieht es Menschen aus ganz China nach Peking und entsprechend sind Hotels zu dieser Zeit sehr stark frequentiert und auch der Verkehr in der Metropole ist wesentlich dichter als an anderen Tagen. Während der gesamten Woche sind Zugtickets kaum zu erhalten, Hotelzimmer gelten als Mangelware und Flugtickets steigen empfindlich im Preis. Erschwerend hinzu kommt, dass zu dieser Zeit auch die Sehenswürdigkeiten stark frequentiert werden. Diese Zeit ist sowohl für Touristen als auch für Geschäftsleute suboptimal. Besonders die Tourismushauptstädte und die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind in der Jubiläumswoche übermäßig frequentiert und sollten gemieden werden.

Empfehlenswert ist es, vor dieser oder nach dieser Woche zu reisen. Lässt es sich aus geschäftlichen Gründen nicht vermeiden in dieser Zeit vor Ort zu sein, so sollten Flug- und Bahntickets sowie Hotelzimmer so früh wie möglich gebucht werden. Bei Zugtickets ist zu beachten, dass diese erst 60 Tage vor Abflug buchbar sind. Gerade in der Zeit der „Golden Week“ heißt es allerdings schnell sein, denn oft sind die Zugtickets, sobald sie verfügbar sind, innerhalb weniger Minuten vergriffen. Auch wenn Flugtickets innerhalb der Jubiläumswoche relativ kostspielig sind, empfiehlt es sich, auch innerhalb Chinas in dieser Zeit auf Flüge zu setzen, da die Züge und Bahnhöfe meist stark überfüllt sind. Da auch Hotels meist ausgebucht sind, empfiehlt es sich, wenn keine Unterkunft im Vorfeld gebucht wurde, bei Businesshotels anzufragen, denn hier ist die Wahrscheinlichkeit, noch ein Zimmer zu ergattern, am höchsten.

Wer Geschäftskontakte in China unterhält oder neue Geschäftspartner in China für sich gewinnen möchte, der sollte die Jubiläumswoche meiden. Zwar läuft zu dieser Zeit der Einzelhandel und alle Branchen im Bereich Tourismus auf Hochtouren, allerdings sind so gut wie alle Unternehmen, Fabriken und Regierungsbüros in dieser Zeit geschlossen. Einige Firmen haben nur ein bis zwei Tage geschlossen, jedoch ist es eher schwierig, in dieser Zeit Kontakte zu pflegen. Auch Organisatorisches lässt sich rund um die nationale Urlaubswoche kaum regeln. So sollte der Zeitraum gemieden werden.

Bestellungen bei Geschäftspartnern sollten auch auf die Zeit vor oder nach der Jubiläumswoche gelegt werden. Grundsätzlich sollte berücksichtigt werden, dass in dieser Zeit das Geschäftsleben weitgehend eingestellt ist und so sollte auch eingerechnet werden, dass in dieser Woche in der Regel keine Waren versendet werden und Anfragen meist nicht bearbeitet werden. Hier ist Geduld gefragt und so sollte auch bedacht werden, dass viele Firmen einige Tage benötigen, um Anfragen, die während der Jubiläumswoche eingegangen sind, abzuarbeiten. Da auch der Zoll während der „Goldenen Woche“ nicht arbeitet, kommt es sowohl im Bereich des Imports als auch des Exports zu Verzögerungen. Dies sollte auch beachtet werden, wenn Sie Geschäftspartnern mit Sitz in China Warensendungen zukommen lassen wollen.